Die deutsche „Hall of Fame“

Diese sogenannte „Halle der Berühmten“ wurde anlässlich des 20-jährigen Bestehens (1988-2008) des Armwrestling-Sports in Deutschland verfasst und hat keine Rangfolge. Die Reihenfolge der Auflistung erfolgte unter Vorbehalt chronologisch entsprechend des Beginns der jeweiligen sportlichen Laufbahn. Inhaltlich handelt es sich dabei um eine Auflistung der Athleten, die durch ihre Erfolge und andere sportlichen Tugenden nach mehrheitlicher Abstimmung besondere Erwähnung verdient haben! Die auserwählten Athleten fungieren in der deutschen Armwrestling-Geschichte nicht zuletzt als Vorbilder für den Nachwuchs.

Ein besonderer Dank geht hier an Ashkan Khatami aus Berlin, der die Idee zu dieser „Hall of Fame“ hatte. Er hat ein faires Regelwerk unter Einbeziehung aller Vereine für die Abstimmung erarbeitet, diese durchgeführt und die Ergebnisse verwaltet.

Diese Hall of Fame wird alle zwei bis drei Jahre bei Bedarf aktualisiert: Der aktuelle Stand ist von 2008 und die Reihenfolge der Athleten ist chronologisch.

Ein Klick auf einen der unten stehenden Einräge öffnet ein Fenster mit weiteren Informationen zu den Athleten:


Günther Heiss


Günther Heiss

Mann der ersten Stunde

Der ehemalige Bundesliga-Gewichtheber Günther Heiss aus Groß-Zimmern ist der Pionier des deutschen Armwrestlings. Im Jahre 1986 qualifizierte sich der leidenschaftliche „Armdrücker“ auf einem vom amerikanischen Armwrestling-Verband in Kooperation mit einem Hollywood-Filmteam in München organisierten Wettkampf als Sieger für die Weltmeisterschaft in Las Vegas. Hintergrund war der legendär gewordene Armwrestling-Kultstreifen „Over the Top“ mit Sylvester Stallone, für den man eine Weltmeisterschaft der Superlative als Background schaffen wollte.

Zwar konnte sich Günther Heiss im Kampf mit den besten Armwrestlern der Welt im ausverkauften Festsaal des Hilton-Hotels nicht in den vorderen Rängen platzieren, jedoch dieses eindrucksvolle Erlebnis in der glimmernden Wüstenmetropole Nevadas motivierte den bis dahin im Armwrestling ungeschlagen Gewichtheber dazu, gemeinsam mit dem Funktionär Ulrich Derndorff diesen Sport in Deutschland zu etablieren. Dem ungemein seriösen und sportlich ambitionierten Auftreten von Günther Heiss und Ulrich Derndorff ist es zu verdanken, dass Armwrestling in Deutschland von Beginn an von all jenen, die mit ihnen in Kontakt kamen, in hohem Maße respektiert und anerkannt wurde.

Winfried Lind


Winfried Lind
Der Ex-Präsident

Der ehemalige Gewichtheber Winfried Lind las es im Jahre 1987 in der Zeitung. „Armdrücker-Turnier in Groß-Zimmern“. Gemeinsam mit Ralf Bohlender fuhr er hin und wurde Zeuge, wie Günter Heiss im Finale des Turnieres einen um gut 30 kg schwereren amerikanischen Powerlifter scheinbar mühelos besiegte.
Voller Begeisterung trainierte er wie besessen und gewann im Jahr 1988 die deutsche Meisterschaft in einem Feld von unzähligen bisher „Unbesiegten“ – ein Erfolg, den er im Jahr 1989 gleich noch mal wiederholen konnte. Im Jahr 1990 lieferte er sich im russischen Staatszirkus von Moskau ein nahezu einminütiges, knüppelhartes Duell gegen den späteren 6-maligen Weltmeister Alexander Kutznetzow, das er nur knapp verlor. Allerdings zog er sich hier eine langwierige Verletzung zu.
Dies machte ihm allerdings die Entscheidung leichter, noch in diesem Jahr die Wahl zum Präsidenten des Deutschen Verbandes anzunehmen – ein Amt, das er fast zehn Jahre inne hatte – und Armwrestling entwickelte sich in diesen Jahren prächtig. Aber auch sportlich kam er noch mal zurück. Neben einem internationalen Turniersieg bildete den krönenden Abschluss seiner aktiven Laufbahn im Jahre 2003 der Gewinn der Europameisterschaft in der Masterklasse bis 86 kg.

Hagen Römer


Hagen Römer

Das Naturphänomen

Das, wofür sich andere ein Leben lang mit Gewichten quälen müssen, wurde Hagen Römer in die Wiege gelegt: eine unglaubliche Naturkraft. In einem seiner ersten Trainings machte er einen Oberamrcurl mit 80 kg… und am Eindrucksvollsten demonstrierte er seine Grundkraft, als er sich – einfach mal so – zu einem Strong-Man-Wettbewerb anmeldete. Er wusste im Vorfeld nicht mal, welche Disziplinen überhaupt drankommen. Das Ergebnis? Nun, unter 40 professionellen top-vorbereiteten Strongman belegte Hagen Römer auf Anhieb den neunten Platz – und dabei war er mit seinen 112 kg noch das Leichtgewicht.
Hagen Römer ist Armwrestler seit der ersten Stunde, die es diesen Sport in Deutschland gibt. Welch Wunder, dass er von1988 bis heute nicht weniger als 19 Deutsche Meistertitel gesammelt hat. Zwei mal war er Europameister und einmal Dritter bei der Weltmeisterschaft. Zwar verständlich aber dennoch schade, dass sich der 1964 geborene Vater dreier Kinder, der zudem im eigenen landwirtschaftlichen Anwesen zeitlich sehr eingebunden ist, allmählich mit Rückzugsgedanken trägt. Aber selbst wenn: im deutschen Armwrestling wird sein Name ewig präsent sein – aber vielleicht juckts ihn ja doch noch mal in den kräftigen Fingern.

Petra Spatz


Petra Spatz

Die Kämpferin

Petra Spatz zählte bereits im JuJutsu zu den erfolgreichsten deutschen Wettkämpferinnen – war mehrfache Deutsche und Internationale Meisterin. Im Jahr1988 startete sie dann ihre Wettkampfkarriere im Armwrestling und sie zählt heute zu den erfolgreichsten Armwrestlerinen weltweit. Sechs mal war sie Weltmeisterin, drei mal Vizeweltmeisterin und 14 Deutsche Meistertitel kann sie ihr eigen nennen.
Von 2000 bis 2004 leitete sie zudem den Deutschen Armwrestling Verband. Hier glang es ihr, bei der EM 2003 in Hanau alle 40 Nationen der zu diesem Zeitpunkt zerstrittenen beiden Weltverbände an einen Tisch zu bringen und die Basis für die Wiedervereinigung zu schaffen. Dafür wurde ihr bei der WM in Canada die höchste Ehrung zuteil, die unser Sport zu bieten hat: der „John Miazdzyk Memorial Award“.
Ein Jahr später begleitete ein Filmteam Petra zur WM nach Süd-Afrika um ein Portrait über diese ungewöhnliche Frau zu drehen. Der 40-Min.-Film „Die Kämpferin“ wurde bisher 16 mal von verschiedenen Sendern ausgestrahlt. Auch in ihrem Beruf strebte sie als leitende Krankenschwester nach Perfektion und legte 2006 ihre Prüfung zur Heilpraktikerin ab. Heute betreibt sie sehr erfolgreich eine eigene Naturheilpraxis, was den Armwrestlern natürlich auch sehr zugute kommt.

Stefan Metka


Stefan Metka
Mann des „Urschreis“

Sein markerschütternder Kampfschrei ging um die Welt. Nicht nur in Deutschland hat Stefan Metka mit seinem Markenzeichen die Fans immer wieder fasziniert. „Ich brauche das – daraus hole ich die letzte Kraft“, kommentiert er diese Gewohnheit, die in einem guten Turnier wie das Salz in der Suppe wirkt.
Stefan Metka hatte bereits am ersten offiziellen Turnier, das es in Deutschland gab, teilgenommen und dort auch die Gewichtsklasse bis 95 kg gewonnen. Und seit dieser Zeit ist er aus der nationalen Spitzengruppe dieser Kategorie nicht mehr wegzudenken. Acht mal war er Deutscher Meister und nach dem dritten Platz bei der Weltmeisterschaft des Jahres 1999 in Japan setzte er sein sportliches Highlight als Vize-Weltmeister des Jahres 2000 in Finnland. Seit über zwanzig Jahren ist er im Armwrestling allgegenwärtig. Es gab kaum ein internationales Turnier zu dem er – aus besagtem Grund zur Freude der Veranstalter – nicht gereist ist und die Zahl seiner Erfolge lässt sich kaum noch vollständig dokumentieren.
Sein sportliches Kapital ist in erster Linie eine hohe Armkraft. Lässt man ihn in seine Lieblingsposition, den so genannten Haken, ist in der Regel der martialische Urschrei, mit dem er das Ganze beendet, nicht mehr weit.

Birgit Zeiger


Birgit Zeiger
Die smarte Kämpferin

Sie kämpft verbissen, hat aber ihre Emotionen stets unter Kontrolle. Sie schreit nicht und in den seltensten Fällen verzieht sie trotz allen Einsatzes während des Kampfes mal das Gesicht – sie gibt alles, bleibt aber nach außen hin immer die smarte Fighterin. Ihre Erfolge sprechen jedoch für sich. Noch unter ihrem Mädchennamen Birgit Klapp kam sie 1989 zum Armwrestling wurde ab 1990 von ihrem damaligen Freund Peter Zeiger trainiert und gecoached. 1990 gewann sie dann auch ihren ersten Deutschen Meistertitel – ein Erfolg, den sie ein Jahr später unter ihrem neuen Namen Birgit Zeiger wiederholen konnte. Über viele Jahre war das Duell Birgit Zeiger gegen Petra Spatz das Highlight der Frauenklasse bis 60 kg.
Insgesamt neun mal war sie Deutsche Meisterin. Ihr gößter Erfolg ist der Gewinn der Vize-Europameisterschaft – und das schaffte sie gleich drei mal, nämlich 1991 in Zürich, 1992 in Spanien und 1996 in Italien. Bei der WM 1992 in Genf erreichte sie den fünften Rang. Nach der Europameisterschaft 2003 in Hanau hat sich die Mutter zweier Kinder leider vom aktiven Sport zurückgezogen. Sie bleibt dem Armwrestling aber weiterhin verbunden. Sie ist versiert im Listenschreiben und ist auch eine souveräne Kampfricherin.

Peter Zeiger


Peter Zeiger
Der Techniker

Peter Zeiger gilt als einer der versiertesten Techniker in der deutschen Armwrestling-Szene. Bevor er einen Kampf verloren gibt, zieht er alle Register, die das Regelwerk zulässt und das hat schon so manch einen schier zur Verzweiflung gebracht.
Entdeckt wurde er 1988 vom späteren dreifachen deutschen Meister Michael Vogt. 1990 wurde er erstmals deutscher Meister und bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Virginia/USA erreichte er den 6. Platz. Peter Zeiger verfügt über eine hohe Grundkraft, hat aber immer ganz besonders an der Verbesserung unterschiedlicher Techniken gearbeitet. Seit 1990 trainiert er somit auch die Abteilung Armwrestling beim SAV Kassel und gilt als einer unserer besten Kampfrichter. Seine größtensportlichen Erfolge waren der Gewinn der Europameisterschaft 1992 in Spanien und der vierte Platz bei der Weltmeisterschaft 2001 in Gdynia/Polen. Vierzehn mal war er Deutscher Meister und unvergessen ist sein grandioser Auftritt 1991 in Paris beim größten Profi-Turnier, dass es je in Europa gegeben hat. Vor zehntausend Zuschauern erkämpfte er sich im Leichtgewicht den zweiten Platz. Heute hat er sich außer dem Armwrestling auch dem Judo verschrieben und als „Technik-Freak“ ist es kein Wunder, dass er auch hier mittlerweile Träger des braunen Gurtes ist.

Peter Vermaßen


Peter Vermaßen
Treibende Kraft im Ruhrgebiet

Es begann 1988 mit der Fernseh-Sendung „So isses“ mit Jürgen von der Lippe. Hier stellten Günter Heiss und Uli Derndoff die Sportart Armwrestling vor. Peter Vermaßen setzte sich mit dem WDR in Verbindung und über die so gewonnenen Kontaktadressen lernte er den damaligen Verbandsvorsitzenden Uli Derndorf aus Darmstadt und die Armwrestler Günter Heiss, Winfried Lind, Hagen Römer und Ralf Bohlender kennen. Nach der relativ unvorbreiteten Teilnahme an einem Turnier in Holland fuhr Peter Vermaßen des öftern die 300 km nach Hanau ins Fitness Studio Harald Edel, dem damaligen Trainingscenter der Hanauer Armwrestler. Peter Vermaßen trainierte hart und ehrgeizig und im Januar gings zur WM nach Florida/USA wo er sich sensationell bis auf Platz 5 kämpfte.
Es folgten in den nächsten Jahren drei Deutsche Meistertitel und zwei mal die Vize-Europameisterschaft. Peter Vermaßen avancierte zudem zum absoluten „Macher“ in Nordrhein-Westfahlen. Er gründete einen Verein in Oberhausen und initiierte die Gründung der Vereine in Borken, Rheine, Haltern und ein paar Jahre später auch in Bochum. Zudem richtete er in den 90er Jahren legendäre Turniere in der damaligen Zelt-Disco „Blue Moon“ aus.

Achim Edel


Achim Edel
Das Multitalent

Achim Edel vereint alles, was ein Top-Armwrestler braucht: Kraft, Schnelligkeit, eine ausgereifte Technik und Nervenstärke. Jedoch besonders der explosionsartige Start des ehemaligen Vize-Weltmeisters im Vollkontakt-Karate stellt für jeden Gegner eine echte Herausforderung dar.
Die besondere Stärke des Linkshänders vom Armwrestling Club „Over the Top“ Hanau liegt naturgemäß im linken Arm. Diese Klasse beherrschte er über viele Jahre hinweg recht eindeutig und auch international stellte er dies mehrfach eindrucksvoll unter Beweis. Zwölf mal war er bisher Deutscher Meister, jedoch seinen größten Erfolg feierte er bereits im Jahr 1991 bei der Weltmeisterschaft des World Armwrestling Council in Virginia Beach/USA. Dort gewann er für den zu jener Zeit noch sehr jungen deutschen Armwrestling-Verband die Klasse bis 95 kg und wurde als erster Deutscher sensationell Weltmeister.
Auch wenn er immer wieder Trainingspausen einlegte, so ist er dem Sport bis heute verbunden geblieben. In Anbetracht seiner guten Grundvoraussetzungen, reichte in der Regel eine relativ kurze Vorbereitungsphase, um wieder einen erfolgreichen Wettkampf abzuliefern.

Olaf Köppen


Olaf Köppen
Der „Macher“ aus Wolfsburg

Olaf Köppen hatte eine fulminanten Einstieg beim „Hacienda“-Pokal 1992 in Hanau. Über Medienberichte hatte der leidenschaftliche Armdrücker von diesem Turnier erfahren, nahm sofort Kontakt zum veranstaltenden Hanauer Verein auf und erreichte in einem starken Teilnehmerfeld auf Anhieb den zweiten Platz. Im Jahr 1993 nahm er dann Kontakt zum renommierten VW-Club VfL Wolfsburg auf, arrangierte sich mit den Gewichthebern und gründete hier die Armwrestling-Abteilung, die er mit viel persönlichem Einsatz aufbaute.
1994 fand dann das erste „Over the Top“-Turnier in Wolfsburg statt – und diese Turniere avancierten zum Aushängeschild des deutschen Armwrestling-Verbandes. Auch sportlich entwickelte er sich weiter und wurde in den Jahren 1998 und 1999 Deutscher Meister in der Klasse bis 100 kg.
2004 setzte er dann ein weiteres sportliches Highlight, als er in der Masterklasse bei der WM in Südarfika Vizeweltmeister mit rechts und Dritter mit links wurde. Als Vizepräsident der Deutschen Armwrestling-Verbandes arbeitet er derzeit mit Robert Kornek und Udo Weiß am Konzept einer Armwrestling-Bundesliga und auch aus der Basisarbeit in Wolfsburg ist er absolut nicht wegzudenken.

Bill Frank


Bill Frank
Artist und Fakir

Bill Frank gehört zweifellos zu den schillerndsen Persönlichkeiten in der deutschen Armwrestling-Szene. Der gelernte Zirkusartist und Fakir besticht nicht nur durch seine unglaubliche Kraft, sondern ist „von berufswegen“ auch ein Performer erster Güte. Kein Wunder, dass ihn mittlerweile auch die Filmbranche entdeckt hat und er in zahlreichen TV-Serien standardmäßig den Bösewicht spielt.
Seine Armwrestling-Karriere begann 1993 im Wolfsburger Tannenhof, wo er alle mit seiner unglaublichen genetischen Veranlagung beeindruckte: eine Hand hart wie Stein und eine Griffkraft, die Schmerzen verursacht. Keine Frage, dass er das Newcomer-Turnier im Tannenhof gewann. Bill war begeistert von diesem Sport und trainierte fortan im Wolfsburger Club. Zwei Jahre später wurde er Deutscher Meister und 1996 auf der WM in Brasilien beeindruckte er die internationale Szene mit seinen aufopferungsvollen Kämpfen und erreichte am Ende Platz vier. Mittlerweile sind seine Deutschen Meistertitel kaum noch zu zählen und er wurde zweimal Vizeweltmeister. Bill Frank hat sich zum einen als gefürchteter Gegner, aber auch durch sein Charisma und seine Kollegialität bei den Armwrestlern rund um den Erdball einen Namen gemacht.

Robert Kornek


Robert Kornek
Das Arbeitstier

Der am 6. August 1977 in Oppeln / Oberschlesien geborene Robert Kornek ist das Arbeitstier, der bewiesen hat, was man mit Disziplin und Training erreichen kann – derzeit 11 Deutsche Meistertitel und ein sechster Platz auf der Weltmeisterschaft..
Sein Weg zum Armwrestling führte ebenfalls über die Inspiration durch den Film „Over the Top“. Durch einen Zeitungsartikel erfuhr er, dass es Armwrestling auch in Deutschland gab und über einige Umwege gelangte der damals 17-jährige unter die Fittiche von Winfried Lind, dem damaligen Präsidenten des deutschen Verbandes. Dieser erkannte das Potenzial, das hier schlummerte und wirkte motivierend auf ihn ein, was dazu führte, dass Roberts Vater mehrere Samstage den Weg von Karlsruhe nach Hanau auf sich nahm und Robert dort mit dem ehemaligen Deutschen Meister trainierte. Der Erfolg kam nicht sofort, jedoch dann umso nachhaltiger. 1999 gewann Robert den ersten Deutschen Meistertitel und seither gab es bis dato nur ein Jahr, in dem er diesen Titel nicht verteidigen konnte. Zahlreich Siege bei internationalen Turnieren kommen hinzu. Wie sehr Robert mit dem Armwrestling verwachsen ist und welchen Stellenwert er genießt, drückt nicht zuletzt die Tatsache aus, dass er sogar zum Präsidenten des Deutschen Verbandes gewählt wurde.

Dirk Schenker


Dirk Schenker
Der sensible Hüne

Dirk Schenker war einer der ersten Athleten des VfL Wolfsburg, die es in die Deutsche Spitze schafften. Mittlerweile hat er mehr als 10 Deutsche Meistertitel gesammelt und gehört in der Gewichtsklase bis 110 kg seit Jahren zur internationalen Elite. Dokumentiert wird dies vor allem durch den Vizeweltmeistertitel 2002 in Canada und den 3. Platz bei der WM in Finnland. Selbst das „BIG APPLE CRAPPLE“, das namhafte Turnier von New York konnte er sozusagen „in der Höhle des Löwen“ bereits einmal gewinnen.
Ein weiteres Highlight seiner Laufbahn war bei der Zloty Tour in Polen der Kampf gegen John Brzenk – die Armwrestling-Legende schlechthin. Und Dirk erwies sich auch hier als echter Gegner und verlangte dem Superchamp aus den USA, der sogar das legendäre „Over the Top“ in Las Vegas gewonnen hatte, alles ab.
Sein ganz großes Ziel hat er noch immer vor Augen – er möchte Weltmeister werden. Das Potenzial dazu ist vorhanden. Was er in den Griff bekommen muss, ist seine Psyche. Trotz eines gewaltigen Körperbaus mit stahlharten Muskeln zählt er eher zu den sensiblen Menschen. Daher ist seine Leistung bei ihm immer ein wenig von der Tagesform abhängig. Ist er gut drauf – dann ist er ein ganz Großer.

Udo Weiß


Udo Weiß
Das Leichtgewicht mit der „Pranke“

Udo Weiß weiß, wie’s geht! Schon zwölf mal in Folge war er Deutscher Meister und sein sportliches Highlight war der Gewinn der Vizeweltmeister 1999. Udo Weiß gehörte 1994 zu den Gründungsmitgliedern des heutigen Top-Vereins Frankfurt/Oder und er konnte bereits 1995 mit ersten internationalen Turniersiegen aufwarten. Seit 1996 hat er den deutschen Meistertitel quasi abonniert.
1999 erfolgte der internationale Durchbruch: ein überaus erfolgreiches Jahr krönte er mit dem vierten Platz bei der Europameisterschaft und dem Vizeweltmeister-Titel bei der WM in Tokio. Sein größter Trumpf im Wettkampf ist etwas, was gerade in seiner Gewichtsklasse, der Klasse zwischen 65 und 70 kg, eher selten anzutreffen ist, nämlich eine ungewöhnlich große und robuste Hand, die für die meisten Gegner kaum zu packen ist. Wenn er damit erst mal zum richtigen Griff angesetzt hat, wird’s für den Kontrahenten sehr schwer.
Schwer wird’s auch, Udo’s Erfolge voll umfänglich aufzählen, denn bei seinen zahlreichen Siegen und guten Platzierungen kommt nur mit, wer sorgfältig Buch führt.
Der1970 geborene EDV-Kaufmann, der zuvor Ringer war, sieht sich jedoch noch nicht am Ende seiner Laufbahn, dazu machts ihm noch zu viel Spaß.

André Riske


André Riske
Der oft Unterschätzte

In Andre Riske hat sich schon so manch einer verguckt. Wenn sich der eher schlaksige Top-Athlet aus Frankfurt an der Oder an den Tisch begibt, hat er schon so manches Lächeln über ein vermeintlich leichtes Los geerntet – aber dann… oftmals vermischten sich das Startkommando und der Aufschlag des völlig entsetzten Gegners ins Polster zu einem Geräusch. Selbst der 150 kg schwere Ex-Weltmeister Frantizek Zivny aus Tschechien musste diese Erfahrung beim Kampf um den Gesamtsieg des Over the Top-Turnieres in Rodenbach schon mal machen.
André Riske ist noch immer eine der ganz großen Hoffnungen des Deutschen Verbandes in der 90-kg-Klasse. Zehn Deutsche Meistertitel hat er schon und zwei vierte Plätze bei den Weltmeisterschaften auch. Dennoch dürfte er damit noch nicht am Zenit seiner Leistungsfähigkeit angelangt sein. Man erkennt noch immer Potenzial nach oben. Seine Stärken sind ein harter Griff und seine extreme Schnelligkeit. Während manche Gegner noch das Startkommando des Referees „verarbeiten“, hat André den Kampf oft schon beendet. Jedoch wer seinen Erfolg auf seine sich explosionsartig entfaltende Schnellkraft reduziert, sieht sich getäuscht, denn auch im Hakenduell stellt er für die meisten ein nahezu unüberwindliches Hindernis dar.

August Smisl


August Smisl
Der Gigant aus Bremen

August Smisl zählt zu den beeindruckendsten Erscheinungen der deutschen Armwrestlingszene – 194 cm groß, über 130 kg schwer und mit stahlharten Muskeln bepackt. So ist es kein Wunder, dass der ehemalige Judoka (stand hier sogar mehrere Jahre im österreichischen Nationalkader), Catcher, Ultimate-Fighter und Strongman nach dem „Over the Top“ von Wolfsburg im Jahre 2002 bereits bei seinem zweiten internationalen Auftritt während der Europameisterschaft 2003 als „The German Giant“ in aller Munde war und als Drittplatzierter zeigte er auch, welche Urgewalt in ihm steckt. Jedoch August Smisl zeichnete sich in dieser Zeit nicht nur durch enorme Kraft aus, sondern er erwies sich auch ausgesprochen talentiert im Erlernen komplexer Bewegungsabläufe und Techniken.
Im Jahr 2005 setzte der als Sohn eines Metzgers in Kapfenberg – einer kleinen Stadt in der Obersteiermark – geborene Ausnahmeathlet dann einen weiteren Glanzpunkt in seiner schillernden sportlichen Karriere: Bei der Armwrestling-Weltmeisterschaft in Tokio schrieb er auch auf Ebene des Weltverbandes Geschichte, indem er der Übermacht aus USA, Kanada und den ehemaligen Ostblockstaaten trotzte und sowohl mit rechts als auch mit links sensationell Weltmeister wurde.

 

Internationale Legenden


John Brzenk


John Brzenk
John Brzenk
John Brzenk (links) gilt für viele als der beste Armwrestler aller Zeiten. Er war der wirkliche Sieger der legendären WM im Jahre 1986 in Las Vegas, die den Rahmen des Holliwood-Streifens „Over the Top“ bildete. Hier im Bild mit Bill Frank, dem Vizeweltmeister der 80-kg-Klasse aus Deutschland. Aufgenommen wurde das Bild während der Weltmeisterschaft des Jahres 2000 in Tokio.
Leider hat sich Bill Frank im Jahre 2003 aus der Wettkampfszene zurückgezogen, aber wir alle hoffen, dass der bärenstarke Zirkusartist aus Wolfsburg es noch enmal wissen will.

Allen Fisher und Andrew „Cobra“ Rhodes


Allen Fisher (links) und Andrew "Cobra" Rhodes
Allen Fisher (links) und Andrew "Cobra" Rhodes
Allen Fisher (links) und Andrew „Cobra“ Rhodes.
Beide sind vielfache Weltmeister und beide zählen nicht zu den massigen, sondern zu den drahtigen Armwrestlern – wobei die kräftigen Unterarme dennoch nicht zu übersehen sind.

Finale Allen Fisher gegen "Cobra" Rhodes
Finale Allen Fisher gegen "Cobra" Rhodes
Das Finale Allen Fisher gegen „Cobra“ Rhodes war der Höhepunkt bei den Arnold Classics. In diesem Kampf setzte sich Allen Fisher hauchdünn im Kampfriemen gegen Rhodes durch.

(Thanks to Aaron Lengyel from Canada, the photographer of the pictures)

Jan Germanus und Taraz Ivakin


Jan Germanus und Taraz Ivakin
Jan Germanus und Taraz Ivakin
Zwei Superstars gegeneinander. Viele Jahre lang war der Slovake Jan Germanus (rechts) unbesiegt. Sechsmal wurde er Weltmeister. Und dann kam Taraz Ivakin (links). Dieser Modellathlet aus der Ukraine scheint zur Zeit in der Klasse bis 95 kg unantastbar. Er entthronte Jan Germanus als ungeschlagenen Champ im Jahr 2003 gleich mehrfach gnadenlos, und man fragt sich zur Zeit, wer soll diesen Mann in dieser Klasse überhaupt schlagen?

Engin Terzi und Alexij Voevoda


Engin Terzi und Alexij Voevoda
Engin Terzi und Alexij Voevoda
Einer der Superstars der Türkei: Engin Terzi (links). Sage und schreibe elfmal war dieser Mann bereits Weltmeister.
Im Bild rechts Alexeij Voevoda aus Russland, der kommende Titan des Schwergewichts: Dem 23-jährigen Hünen, der eine unglaubliche Entschlossenheit und Dynamik in seine Kämpfe bringt, wird eine große Zukunft im prophezeit. Auf der EM in Hanau konnte ihn niemand in Bedrängnis bringen..

Cleve Dean, Zaur Tskadatse, Clovis Prior


Cleve Dean, Zaur Tskadatse, Clovis Prior
Cleve Dean, Zaur Tskadatse, Clovis Prior
Zwei ehemalige Könige des Schwergewichts reichen sich die Hände. Cleve Dean, links – vielfacher Weltmeister und mehrfach Sieger des legendären „Yukon Jacks“, war auch bei „Over the Top“ dabei. Der sympathische Zwei-Meter-Mann aus den USA brachte in seiner „besten Zeit“ fast 300 kg auf die Waage. In der Mitte Zaur Tskadatse der sechsfache Weltmeister aus der Republik Georgien. Rechts der brasilianische Meister und WM-Dritte Clovis Prior