DM2018: Mook und Branding liefern sich Duell des Jahres

Die  nicht allzu große Rodenbachhalle drohte mit rund 500 Zuschauern zeitweise aus allen Nähten zu platzen und das Niveau dieser Deutschen Meisterschaft erwies sich besonders im Hinblick auf die Leistungsdichte als ausgesprochen hoch – nahezu alles, was Rang und Namen hatte, war am Start. In einigen Gewichtsklassen konnte man im Vorfeld sechs oder sieben Athleten ausmachen, denen man den Sieg zutrauen konnte. Diese Leistungsdichte führte zu harten, auch zeitintensiven, Auseinandersetzungen, die sich stark auf den Zeitplan auswirkten. Alles verschob sich um eineinhalb Stunden nach hinten, aber seitens der Wettkampforganisation fand man einen guten Plan, um den Zuschauern und den ausgesprochen zahlreich anwesenden Medien einen Top-Sport und vor allem auch im Rahmen des Zeitplans Finalkämpfe zeigen zu können, indem man nach der Qualifikation für die Finalkämpfe der Damen und für die Finalkämpfe der Männer mit dem linken Arm die Qualifikationsrunde unterbrach und die bis dahin feststehenden Finalkämpfe vorzog. Auch mit einer Rahmenprogramm-Vorführung landete der veranstaltende Armwresting Club Hanau einen absoluten Volltreffer. Die Rope Skipper der Turngemeinde Hanau begeisterten mit Deutschen Meistern und sogar einem Weltmeister Zuschauer und Athleten; was diese Truppe auf die Bühne brachte war „ganz großes Kino“.

In der Mannschaftswertung sammelte der Armwrestling Club „Over the Top“ Hanau die meisten Punkte und sicherte sich somit den Sieg.

 

Die Wettkämpfe im Detail:

Bei den Damen waren bereits im Vorfeld alle Augen auf die Lokalmatadorin und Weltmeisterin der 55-kg-Klasse Katrin Mook gerichtet. Und der Wettkampf der Damen erhielt eine besondere Brisanz, da sich die Athletinnen aufgrund der Tatsache, dass es nur drei Wettkämpferinnen in der höheren Gewichtsklasse gegeben hätte, einvernehmlich darauf einigten, nur eine offene Klasse auszutragen. Katrin Mook machte in dieser Klasse deutlich, dass es in ihrem Gewicht wohl weltweit nur wenige gibt, die sie wirklich gefährden können, aber sie hatte jetzt in diesem Wettkampf mit der gut 20 kg schwereren Top-Athletin Laura Branding aus Wolfsburg eine Gegnerin, die ihr alles abverlangte. Technisch hochklassig und mit unglaublicher Dynamik krachten die beiden gegeneinander und verlangten sich alles ab. Es war am Ende hauchdünn, aber selbst hier setzte sich Katrin Mook am Ende gegen ihre starke Herausforderin aus Wolfsburg durch und gewann die Titel sowohl mit dem linken als auch mit dem rechten Arm.

 

Auch bei den Männern ging es gnadenlos zur Sache. Bei der Jugend lieferten sich im Finale Thomas Struck aus Frankfurt/Oder und Mirco Othmann aus Hanau packende Duelle, bei denen Othman mit links und Struck mit rechts gewann. In den Masterklassen (über 40 Jahre) ging der Sieg in der 80-kg-Klasse mit links an Udo Weiß vor Ronny Liefeldt, beide aus Frankfurt/Oder und mit rechts an Damian Falk aus Hamburg. In der Klasse bis 100 kg hatte Thomas Lanvermeyer (Hannover) einen bärenstarken Auftritt und siegte sowohl mit links als auch mit rechts. Zweiter wurde jeweils André Riske aus Frankfurt/Oder. Im Schwergewicht der Masters setzte sich mit dem linken Arm Oliver Kühn aus Hannover vor Hartmut Jentsch (VfL Wolfsburg) durch. Mit dem rechten Arm war hier Dirk Schenker vom VfL Wolfsburg auch für Oliver Kühn nicht zu schlagen.

Die 70-kg-Klasse stand ganz im Zeichen der Zwillinge Jan und Fabian Täger aus Wolfsburg, die mit beiden Armen die Titel holten. In der 80-kg-Klasse war Philipp Stahlhofen aus Hannover das Maß der Dinge und sicherte sich beide Titel. In der sehr stark besetzten Klasse bis 90 kg waren es jeweils die beiden Hanau Kevin Berberich und Janus Smolarczyk, die in beinharten Kämpfen die Titel unter sich ausmachten. Mit links setzte sich Berberich durch, mit dem rechten Arm gewann am Ende Somlarczyk. In der 100-kg-Klasse waren die Platzierungen zwei bis vier hart umkämpft, aber der Sieger dieser Klasse, das „Kraftpaket“ Marcin Skalski aus Hanau, erwies sich hier als unantastbar und er ließ keine Zweifel an seinen Titeln aufkommen. Das Schwergewicht gewann mit dem linken Arm Christian Stahlhofen aus Hannover vor dem freiwillig in diese Klasse gegangen 89-kg-Athleten Andreas Höffner aus Hanau. er wollte es gegen die schweren Jungs wissen und schaffte es tatsächlich bis ins Finale – und das auch mit rechts. Hier stand er im Kampf um den Titel dem vielfachen Deutschen Schwergewichtsmeister Dirk Schenker vom VfL Wolfsburg gegenüber. Andreas Höffner kämpfte erbittert, musste sich aber am Ende doch der Urgewalt des Wolfsburgers geschlagen geben.

 

 

Ein Bericht von Kevin Wolf.

 

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